GESCHICHTE

VERGANGENHEIT, GEGENWART, ZUKUNFT

Vielstimmige Geschichte

Die Geschichte des Kinder- und Jugendheims Laufen ist von grossen Veränderungen geprägt. Wichtig dabei ist, wessen Stimme hörbar gemacht wird. So ist die Geschichte des Heims eine andere, wenn ein ehemaliges Heimkind, eine Ordensschwester oder ein weltlicher Heimleiter erzählt.

 

 

1908

Vor allem das Engagement von Pfarrer Josef Wenzler und von Marie-Paulina Gerster-Schumacher (deren Familie bis heute mit der Institution verbunden ist)  ermöglichte die Gründung des Waisenhausvereins. Er bildete die Trägerschaft für das «Waisenhaus Mariahilf», einer katholisch geprägten Einrichtung für «arme und verwahrloste Kinder».

 

 

1909 bis 1972

Das «Waisenhaus Mariahilf» lag an der Röschenzstrasse. Ab 1909 betreuten hier Schwestern des Ingenbohler Ordens die Kinder und Jugendlichen aus dem Laufental – 1911 waren es bereits 23. 1926 wurde ein Erweiterungsbau erstellt.

 

 

1972 bis 1996

Wegen Platzproblemen und Sanierungsbedürftigkeit wurde 1972 der Neubau des Kinder- und Jugendheims Laufen an der Weststrasse bezogen. Der damals sehr fortschrittliche Bau erhielt in internationalen Fachkreisen viel Beachtung. Statt einer grossen gab es nun vier Gruppen, die je in einem Pavillon untergebracht wurden.

In den 80er-Jahren stieg das Bedürfnis an Tagesbetreuung und dieses Angebot wurde ausgebaut. Die Zahl der «Tagesheim-Kinder» übertraf nun die Zahl der «herkömmlichen» Heimkinder.

 

 

Die dunklen Geschichten

Die öffentliche Wahrnehmung der sozialen Einrichtungen ist ambivalent. Einerseits besteht viel Wohlwollen für die Ausführung sozialer, gemeinnütziger Aufgaben, anderseits erschrecken Missbrauchsfälle in Heimen, Schulen, Kindertagesstätten, kirchlichen Institutionen, Klosterschulen, Sportclubs und anderen Einrichtungen. Auch im ehemaligen «Waisenhaus Mariahilf» in Laufen, damals noch dem Kanton Bern zugehörig, spielten sich ungeheuerliche Dramen ab.

 

Stellungnahme und Entschuldigung

Heutige Sicht der Schweizer Heimgeschichte

Beobachter: Kinderheime -  Düstere Jahre 

 

 

1996 bis heute

Wegen Nachwuchsproblemen konnten die Ingenbohler Schwestern das Heim nicht mehr weiterführen. So wechselte die Betreuung der Kinder und Jugendlichen 1996 von kirchlichen in weltliche Hände.

 

Da der alte Bau von 1972 aktuellen pädagogischen und räumlichen Voraussetzungen nicht mehr genügte und zudem eine teure Sanierung notwendig geworden wäre, entstand 2018 auf demselben Areal ein Neubau. Mit dem Neubau ist auch eine Erweiterung der Plätze zur stationären Betreuung von 12 auf 18 verbunden. 

 

Quelle: Lukas Ott, Arlette Schnyder, Daheim im Heim? ©2008 Verlag des Kantons Basel-Landschaft, Liestal

 

 

Institutionsleitungen seit 1996 

  • Hans-Jörg von Däniken
    1996 bis 1999
  • Monika u. Valentin Von der Mühll (-Bucheli)
    1999 bis 2001
  • Stefan Köhli
    seit 2002